Ich habe wahnsinnig große Lust auf ein rotes Thai Curry mit Hähnchen und eigentlich auch alles was dazu gehört. Darum schließe ich für einen Moment die Augen und erinnere mich an herrlich entspannte Zeiten, in denen man nach Lust & Laune um die Welt reisen konnte. Vor meinem inneren Auge landen wir gerade in Bangkok. Von da aus geht es durch traumhafte Landschaften, beeindruckende Königspaläste und Tempelanlagen an atemberaubenden Strände. Ganz nebenbei genießen wir die Gastfreundschaft der Thais und wie soll es anders sein, das unglaublich gute und leckere Essen.
Okay, das mit dem Reisen ist seit letztem Jahr nicht mehr ganz so einfach. Und ja, ich habe das totale Fernweh nach Südostasien. Vor allem Thailand hat es mir angetan. Eigentlich wollten wir die beiden letzten Winter bevor der Lütte eingeschult wird für ausgiebige Reisen hierher nutzen. Aber nun gut, das ist wohl ein anderes Thema und hier bei uns im Teutoburger Wald kann man es sich durchaus schön machen… Authentisches Thaifood können wir auch hier genießen – deshalb gibt es heute mein rotes Thai Curry mit Hähnchen!
Welche Zutaten brauchst Du für ein authentisches rotes Thai Curry mit Hähnchen?
Du benötigst eine sehr gute Currypaste und eine hochwertige Kokosnussmilch!
Oftmals habe ich von den unzähligen Besuchen auf den thailändischen Märkten die ein oder andere Currypaste in einer tollen Qualität mitgebracht. Die Vorräte sind nur leider mittlerweile aufgebraucht.
Natürlich geht eigentlich kein Weg an einer selbstgemachten Paste vorbei. Bei meinen ersten Versuchen bin ich hierbei jedoch kläglich gescheitert. Mit ein wenig mehr Übung hat es dann schon besser funktioniert, allerdings ist die Herstellung auch wirklich zeitintensiv. Hierzu wird es sicherlich mal einen eigenen Blogpost geben. Bis dahin widme ich mich den Produkten die ich hier zum Beispiel im Asialaden und im Idealfall in Bioqualität bekomme.
Eine gute Currypaste enthält typischerweise rote Chili, Knoblauch, Schalotten, Galgant (Thai Ingwer), Kreuzkümmel, Pfeffer, Zitronengras, Kaffirlimettenschale und Koriander. Achte beim Kauf darauf, dass keine Geschmacksverstärker und Konservierungsmittel enthalten sind. Zusätzlich schaue ich immer das sie ohne Fischsauce oder Garnelenpaste auskommt, dann kannst Du immer ein super schnelles veganes und übrigens auch glutenfreies Gericht auf den Tisch zaubern. Wichtig ist es auch, die Currypaste in Öl anzurösten, denn so kann sich der volle Geschmack entfalten.
Kommen wir jetzt zur Kokosnussmilch. Diese sollte idealerweise nur aus Kokosnussextrakt und Wasser bestehen. Ein Anteil von 60-80% Kokosnuss ist super. Je höher, desto besser! Du wirst begeistert von der Cremigkeit sein.
Wie Du Dein Curry schnell & unkompliziert zubereiten kannst?
Wenn Du die Basics wie Currypaste, Sojasauce, Kokosnussmilch, Öl, Nüsse und Brühe im Haus hast, kann es eigentlich schon losgehen. Du hast noch Gemüse in Deinem Kühlschrank welches schon einen dringenden Hilferuf absetzt. Perfekt – rein damit! Eine Hähnchenbrust vom letzten Hofverkauf schlummert noch in Deinem Tiefkühlfach. Perfekt – rein damit! Du schaffst es diese Woche nicht zum Einkauf im Asialaden in der nächstgrößeren Stadt um Zitronengras, Kaffirlimettenblätter und einen Bund frischen Thaibasilikum zu besorgen. Auch nicht schlimm – dann halt wieder beim nächsten Curry!
Variiere doch einfach mit dem Gemüse je nach Saison, hier sind Deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. In den Wintermonaten landen bei uns fast immer Brokkoli oder Pastinake, im Sommer eher Zucchini oder Aubergine mit im Thai Curry. Solltest Du die Möglichkeit haben eine Thai-Aubergine zu bekommen, probiere es auf jeden Fall mal aus. Sie ist leicht bitter im Geschmack und harmoniert für mich perfekt mit den Aromen. Du solltest sie nach dem Waschen vierteln und sofort in kaltes Wasser legen, damit sie nicht braun wird. Andere Gemüsesorten wie Pak Choi, Champignons, Kürbis, Kichererbsen oder Süßkartoffel passen auch sehr gut.
Durch ein paar Stücke frische Ananas bekommt das Gericht eine angenehme und fruchtige Süße und man kann so auf die Zugabe von Palmzucker oder Rohrohrzucker verzichten. Zu meinem Thai Curry esse ich am liebsten Jasminreis, der duftet so schön blumig, schmeckt leicht körnig und klebt nach dem Kochen ganz leicht zusammen.
„Kaeng Phet“
So lautet der Name für eines der bekanntesten Gerichte in der thailändisches Küche. Das rote Thai Curry zeichnet sich durch seine perfekte Kombination aus Schärfe und herrlicher Cremigkeit aus. Die wörtliche Übersetzung heißt in etwa scharfe Suppe. In Thailand hat, glaube ich jede Familie und jedes Restaurant ein eigenes Rezept. Oftmals wird auch gleich nach dem Anrösten der Currypaste die Kokosnussmilch aufgegossen und alle anderen Zutaten wie Gemüse, Hähnchen, Garnelen etc. darin besonders zart gegart. Die Röstaromen fehlen natürlich, aber ich mag auch diese Variante. Versuche doch beides einmal aus und schreibe mir von Deinem persönlichen Favoriten.
Gelbes, rotes und grünes Thai Curry
Sie unterscheiden sich nicht nur in der Farbe, die in erster Linie durch gelbe, rote oder grüne Chilis entsteht, sondern auch der Geschmack und die Schärfe sind sehr unterschiedlich. Das gelbe Thai Curry ist das mildeste und erinnert durch den Kurkuma schon ein wenig an ein indisches Curry. Es ist das perfekte Einsteigercurry in einem Thailand Urlaub. Das rote Thai Curry ist dann schon durchaus schärfer und wohl eines der bekanntesten Gerichte in der südostasiatischen Küche. Ein grünes Thai Curry ist feurig scharf und tatsächlich nur was für Hartgesottene. Ich habe es auf unseren Reisen bislang ein einziges Mal gegessen!
Was ist das Besondere an der Thai Küche?
Die thailändischen Küche ist eine bunte Mischung aus den Einflüssen vieler verschiedener Länder und Kulturen. Der Norden grenzt an Myanmar und Laos, der Nordosten an Kambodscha und Vietnam und der Süden an Malaysia. Aber auch die chinesische, indische und sogar europäische Küche spiegeln sich in einigen Gerichten wider. Das Geheimnis dieser Küche, die auf mich immer irgendwie total frisch und leicht wirkt, ist die perfekte Verschmelzung der vier Grundgeschmacksrichtungen scharf, salzig, sauer und süß.
Probiere es doch mal aus und tauche ein in die Welt dieser wundervollen Aromen… Weitere tolle Asia Gerichte, die Dir gefallen könnten, sind meine:
Thai Sweet Chili Sauce mit Mie Nudeln & Erdnüssen
Indisches Blumenkohl Curry mit Garam Masala
Hast Du mein Rezept ausprobiert?
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Rotes Thai Curry mit Hähnchen
Kochutensilien
- Wok
Zutaten
- 300 g Hähnchenbrust vegetarische/vegane Alternative Tofu
- 2 Paprika rot und gelb
- 2 Möhren
- 200 g Kaiserschoten
- 1 Bund Frühlingszwiebeln
- 100 g Ananas optional
- 1 Stengel Zitronengras
- 1 Kaffirlimette mit Blättern alternativ normale Limette
- 1 Bund frischer Thai Basilikum
- 400 ml Kokosnussmilch entspricht eine Dose
- 100 ml Geflügelbrühe oder Gemüsebrühe am liebsten selbstgemacht
- 1 Handvoll Cashews
- 2 EL Kokosöl oder Sesamöl
- 1 EL Sojasauce
- 2 EL rote Currypaste
Anleitungen
Die Vorbereitung
- Die Hähnchenbrust oder alternativ den Tofu klein schneiden.
- Paprika in feine Streifen, Möhren in dünne Scheiben, Frühlingszwiebeln in Ringe, Ananas in kleine Stücke schneiden, Kaiserschoten wenn nötig halbieren.
- Das untere Ende vom Zitronengras abschneiden und die harten Außenblätter entfernen. Jetzt das Zitronengras längs halbieren und etwas flacher klopfen (das gelingt Dir am Besten mit einem Fleischklopfer oder einem kleinen Stieltopf).
Die Zubereitung
- Das Öl im Wok erhitzen und die Currypaste bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren 2-3 Minuten anrösten.
- Jetzt kannst Du das Hähnchen kurz anbraten und anschließend das Gemüse dazu geben (hierbei solltest Du ein wenig auf die Garzeiten achten).
- Alles kurz zusammen weiterbraten und anschließend mit der Kokosmilch und Brühe ablöschen.
- Nun kannst Du die Sojasauce, die Kaffirlimettenblätter, das Zitronengras (vor dem Servieren wieder entfernen) und die Ananas dazugeben und ungefähr 5 Minuten leise köcheln lassen.
- Das Curry nun noch mit einem guten Schuss frisch gepressten Limettensaft abschmecken. Die Geschmackskomponenten scharf, salzig, sauer und süß sollten nun gut ausbalanciert sein.
- Mit den Blättern des Thai Basilikum und den Cashewnüssen bestreuen und servieren.
- Dazu passt besonders gut gedämpfter Jasminreis oder Basmatireis.