Erdbeer Hugo Marmelade – feldfrische Erdbeere trifft auf erfrischenden Sommerdrink

Ich liebe diese Zeit, denn heute gibt es bei uns lauwarme Erdbeer Hugo Marmelade. Die ersten Frühlingsboten sind der Bärlauch, die blühenden Tulpen im Garten und natürlich köstlicher Spargel. Und direkt im Anschluss kann der Sommer richtig durchstarten. Und mit ihm kommen die Erdbeeren direkt vom Feld, die Holunderblüten aus dem Garten und die Minze frisch aus dem eigenen Beet. Einfach herrlich!

Meine Erdbeer Hugo Marmelade ist an Regionalität, Saisonalität & Nachhaltigkeit kaum zu überbieten

Dieses Jahr dachte ich mir, es ist eine gute Idee, dass sich Erdbeere, Holunderblüte & Minze einmal kennenlernen. Da der Vorrat an Holunderblütensirup in diesem Sommer besonders groß ausgefallen ist, bot sich das schließlich an. Am Erdbeerfeld radle ich fast täglich mit dem Lütten auf dem Weg zum Kindergarten vorbei. Und die frische Minze wuchert mal wieder quer durch das Kräuterbeet.

Okay, wir kochen nicht auf offener Flamme mit Holz im Garten, sondern mit Strom, und auch die Gläser müssen gespült und jedes Jahr aufs Neue ausgekocht werden, aber klimaneutraler kann man eine Marmelade nicht kochen.

Ja klar, es ist natürlich ein wesentlich höherer Zeitaufwand Marmelade selber herzustellen, als sie einfach im Supermarkt in den Einkaufskorb zu packen. Aber ich verspreche Dir, es lohnt sich!

Erstens schmeckt sie so viel besser, zweitens weißt Du hinterher auch was drin ist, und drittens geht es wohl kaum nachhaltiger.

Und übrigens: Marmelade kochen macht glücklich! Und dieses wohlige Gefühl hält bei mir das ganze Jahr an. Nämlich genau dann, wenn ich sonntagmorgens auf den fertig gedeckten Frühstückstisch blicke und unsere selbstgemachten Gläser Marmelade sehe. Oder wie meine beiden Männer gerne sagen: Ein Leben ohne selbstgemachte Marmelade ist möglich, aber sinnlos!

Da sich selbstgemachte Brotaufstriche auch immer prima als Geschenk oder kleines Mitbringsels eignen, machst Du sogar noch Deine liebsten glücklich.

Erdbeer Hugo Marmelade selber machen ist kinderleicht – so geht`s

Für mich eignen sich Erdbeeren als perfekte Einsteiger Marmelade. Mit einem relativ niedrigen Zeitaufwand bekommst Du hier einen recht hohen Ertrag. Es ist mit das erste Obst im Jahr, welches lokal vor Ort oder vielleicht sogar aus dem eigenen Garten zu bekommen ist. Später folgen dann bei mir noch Aufstriche aus Aprikosen, Kirschen, Pflaumen und was sich sonst noch so ergibt. Die Hauptzutat jeder Marmelade sind qualitativ hochwertige und vor allem vollreife Früchte. Je nach Menge, die man zubereiten möchte, finde ich es immer toll, ein paar Gläser ganz pur herzustellen und die Anderen ein wenig zum Experimentieren und Kombinieren zu nutzen. Mit ein paar frischen Kräutern oder Gewürzen lässt sich da so mancher Gaumenschmaus zaubern. Ideal zum Einkochen eignen sich Ingwer, Zimt, Vanille, Chili, Rosmarin, Thymian oder Zitrusfrüchte. Hast Du eine absolute Lieblingsmarmelade?

Eines noch vorweg: Ich habe immer Gelierzucker im Verhältnis 2:1 als auch im Verhältnis 3:1 im Haus. Sind die Früchte schon richtig süß, reicht meiner Meinung nach auch weniger Gelierzucker aus. Das kann natürlich jeder nach seinem persönlichen Geschmack entscheiden.

Als Erstes solltest Du die Erdbeeren waschen, putzen, schneiden und genau abwiegen. Die abgewogenen Früchte werden jetzt grob püriert und mit dem Zucker, dem Saft der Limette und dem Limettenabrieb vermengt und anschließend unter Rühren aufgekocht. Wichtig ist, dass man auf jeden Fall das Verhältnis von Frucht und Zucker genau einhält. So gelingt das Kochen Deiner Marmelade kinderleicht und Du erhältst einen perfekt gelierten Aufstrich. Nun kannst Du den Holunderblütensirup dazugeben und für weitere vier bis fünf Minuten (bitte unbedingt an die Packungsanleitung halten) sprudelnd kochen lassen. Dabei immer wieder umrühren. Alternativ zum Sirup kannst Du natürlich auch frisch geerntete Holunderblütendolden nehmen. Ist Deine Marmelade fertig, kannst Du die gehackte Minze unterheben, und in sterile Gläser abfüllen.

Die richtige Gelierprobe

Es wäre doch zu Schade, wenn Du so viel Zeit und Arbeit investierst und am Ende um Deinen verdienten Lohn gebracht wirst. Das lässt sich ganz einfach durch eine Gelierprobe vermeiden. Dazu sind nur ein paar Dinge zu beachten:

• Der richtige Zeitpunkt ist direkt nach dem Kochen, also wenn die Marmelade noch heiß ist.
• Du gibst ein bis zwei Löffel Deiner Marmelade auf einen kleinen Teller.
• Warte ein paar Minuten ab und schaue, ob eine feste Konsistenz entsteht, die nicht mehr verläuft.
• Bist Du zufrieden, kannst Du die Marmelade in Gläser abfüllen.
• Ist die Festigkeit noch nicht ausreichend, solltest Du die Fruchtmasse länger kochen lassen und anschließend die Gelierprobe noch einmal wiederholen. Alternativ kannst Du auch noch Zitronensäure dazu geben.

Mythos oder Muss: Marmeladengläser auf den Kopf stellen

Meine Oma hat es gemacht, meine Mama hat es gemacht – und ich mache es auch!

In früheren Zeiten wurde das gemacht, weil teilweise noch nicht so sauber und hygienisch gearbeitet werden konnte. Die frisch befüllten Gläser wurden umgedreht, damit die heiße Marmeladenmasse dafür sorgt, dass Keime und Bakterien am Deckel oder Glasrand abgetötet wurden. Eine Notwendigkeit dafür besteht heute aber definitiv nicht mehr. Du solltest auf jeden Fall darauf achten, dass Gläser und Deckel für ungefähr 10 Minuten sterilisiert werden. Anschließend wird die Marmelade zügig in die noch heißen Gläser gefüllt und verschlossen. Ich stelle sie dann trotzdem auf den Kopf, denn ich liebe dieses leise Plopp Geräusch, wenn die erkaltende Luft im Glas für ein Vakuum sorgt und den Deckel anzieht. Im weitesten Sinne ist es wohl eine liebgewonnene Familientradition!

Unterschied zwischen Marmelade, Konfitüre und Fruchtaufstrich

Laut der deutschen Konfitürenverordnung dürfen nur Brotaufstriche aus Zitrusfrüchten Marmelade genannt werden. Konfitüren hingegen sind Zubereitungen aus einer oder mehreren Fruchtarten, Zucker und Wasser. Der Mindestfruchtgehalt liegt hier laut EU-Verordnung bei 350 Gramm Frucht pro ein Kilogramm Erzeugnis. Der sogenannte Rest besteht dann hauptsächlich aus Zucker, was mir persönlich viel zu viel ist. Ein Fruchtaufstrich hingegen wird aus eingekochten Früchten und Zucker zubereitet. Hier gibt es hingegen keinerlei weitere Richtlinien bezüglich der Zutaten oder des Fruchtanteils. So lautet die gesetzlich korrekte Bezeichnung für meine Marmelade also Fruchtaufstrich.

Eine weitere tolle Rezeptidee für den Spätsommer ist meine Zwetschgenmarmelade mit Tonkabohne. Speichere sie Dir doch gleich ab!

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